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Video-Streaming-Apps: Die wahren Emmy-Sieger

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Während die Welt die besten TV-Serien feiert, zeigen wir, wie Videostreaming-Apps die Fernsehgewohnheiten von Millionen von Menschen verändert haben.

Streaming-Dienste sind auf der Liste der Nominierten für die Emmys 2017 gut vertreten. Insgesamt konnten Netflix, HBO, Hulu und Amazon Video 236 Nominierungen verzeichnen. Am stärksten vertreten ist HBO mit 111, gefolgt von Netflix mit 91, Hulu mit 18 und Amazon Video mit 16 Nominierungen.

Die Hulu-App bewirbt die Qualität der Eigenproduktion The Handmaid's Tale mit dem Hinweis auf die Emmy-Nominierung.

Videostreaming-Dienste haben das Fernsehen für Millionen von Amerikanern neu definiert. Verbraucher sind nun nicht mehr auf kostenpflichtige Fernsehsender und sogar nicht einmal mehr auf einen Fernseher angewiesen, wenn sie ihre Lieblingssendungen sehen möchten. Immer mehr Amerikaner nutzen ihre Mobilgeräte, um sich ihre Lieblingsserien anzusehen, und haben dabei in den zwölf Monaten bis Ende Juli 2017 beinahe 12 Milliarden Stunden in den Top 10 der Videostreaming-Apps auf Android Phones verbracht. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 45 % gestiegen, und dieser Zuwachs geht unaufhaltsam weiter.

Wie durch die beeindruckende Zahl ihrer Emmy-Nominierungen bestätigt wird, schaffen diese Streaming-Unternehmen zweifelsfrei qualitativ hochwertige Inhalte, Inhalte mit deren Konsum über Apps Millionen von Amerikanern viel Zeit verbringen. Um den Zuwachs der App-Nutzung durch Amerikaner beim Konsum von TV-Inhalten zu messen, betrachteten wir die Top-Videostreaming-Apps, die von Amerikanern in den vergangenen zwölf Monaten genutzt wurden, nach aktiven Nutzern pro Monat (ANM), Gesamtnutzungsdauer und Umsatz.

Videostreaming-Apps mit der größten Zuschauerbasis

 

Um zu ermitteln, welche Videostreaming-Apps die meisten Zuschauer verzeichnen, untersuchten wir die die Zahl aktiver Smartphone-Nutzer (ANM) sowohl nach Spitzenmonat der ANM-Zahl als auch nach durchschnittlicher ANM-Zahl innerhalb der 12 Monate bis Ende Juli 2017. Auf diese Weise können wir saisonbedingte Schwankungen berücksichtigen, die durch Sportsaisons oder Serienpremieren entstehen, und außerdem einen ganzheitlicheren Blick auf die Performance während des gesamten Zeitraums werfen. YouTube, Netflix und ESPN belegten in beiden Statistiken die ersten drei Plätze. Die Zahlen von YouTube sind besonders beeindruckend, seine Smartphone-Nutzerbasis in den USA ist mehr als doppelt so groß wie die der zweitbeliebtesten Videostreaming-App. YouTube hat seinen Einfluss im direkten Konkurrenzkampf mit Kabelanbietern auch durch den Start von YouTube TV ausgeweitet. Mit diesem Angebot können Verbraucher für 35 USD pro Monat das Programm großer Fernsehsender über die App streamen. Seit kurzem erreicht YouTube TV 50 % der Haushalte in den USA und fasst auch bei der Erstellung von Inhalten Fuß. Zwei Schritte, die das Unternehmen zu einem direkten Konkurrenten von Kabel- und Satellitenanbietern machen.

 

 

Videostreaming-Apps erobern die Zeit der Amerikaner

Die in einer App verbrachte Zeit ist ein guter Maßstab für die Zuschauerzahl. Wir haben sowohl die Spitzen-Nutzungsdauer in einem einzelnen Monat als auch die durchschnittliche Nutzungszeit in den 12 Monaten bis Ende Juli 2017 betrachtet. Ähnlich wie bei den ANM dominieren YouTube und Netflix sowohl bei der Spitzen-Nutzungsdauer der App als auch bei der durchschnittlichen Nutzungszeit pro Monat. Im Juli 2017 verbrachten die US-Amerikaner knapp 1 Milliarde Stunden in der Android Phone-App von YouTube, das ist der höchste Wert für die Nutzungsdauer einer Videostreaming-App in einem einzelnen Monat. Auf YouTube allein entfielen 80 % der 12 Milliarden Stunden, die im Lauf der zwölf Monate bis Ende Juli 2017 in den Top 10 der Videostreaming-Apps verbracht wurden. Dies entspricht 9,5 Milliarden Stunden, die im Lauf dieser zwölf Monate allein auf Android Phones bei YouTube verbracht wurden.

Beachtenswert ist, dass YouTube Kids zwar bei der Nutzungsdauer einen hohen Rang belegte, bei den ANM-Zahlen jedoch nicht die Top 10 erreichen konnte. Dies weist darauf hin, dass die Nutzerbasis sehr aktiv ist und jeder Benutzer viele Stunden in der App verbringt, wobei die Nutzerbasis gleichzeitig kleiner ist als die der Apps mit einer allgemeineren Zielgruppe. Dasselbe Prinzip lässt sich auf Hulu übertragen, einen Videostreaming-Dienst, der als Ersatz für Kabelanbieter gilt. Hulu stellt eine Vielzahl an Inhalten von Fernsehsendern bereit und bietet seit kurzem eine Option für ein Live-Fernseh-Abo sowie ein Partnerpaket mit Spotify an. Außerdem produziert es Originalinhalte wie The Handmaid’s Tale, eine der 10 meistnominierten Serien bei den Emmys 2017.

 

Videostreaming-Apps bringen hunderte Millionen Dollar ein

Während viele Amerikaner Videostreaming-Apps als Ergänzung zu ihrem Fernsehkonsum nutzen, ist das Mobilgerät für eine große Zahl bereits der am häufigsten genutzte Bildschirm. Dies lässt sich am Umsatz ablesen, der durch diese Apps generiert wird und der hauptsächlich aus In-App-Abonnements entsteht. Dabei schließen die Benutzer das Abonnement direkt in der App und nicht auf einem anderen Gerät wie einem Laptop oder Smart TV ab. Abonnement-Dienste erfreuen sich auf Mobilgeräten immer größerer Beliebtheit, insbesondere, da App Stores nur einen geringen Anteil am Umsatz einbehalten.

In den zwölf Monaten bis Ende Juli 2017 gaben die US-Amerikaner in den Top 10 der Videostreaming-Apps mehr als 570 Millionen USD aus. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein Zuwachs um 80 %, der beweist, dass mehr Zuschauer als je zuvor Serien, Sportveranstaltungen und Filme über Apps sehen. Acht der Top-10-Apps hinsichtlich des Umsatzes belegen während desselben Zeitraums keinen Platz in den Top 10 für die Nutzungsdauer oder die ANM. Dies weist auf eine hohe Interaktion der Nutzerbasis hin, die einen großen Wert in der App sieht und für diesen Wert bezahlt. Besonders beeindruckend ist, dass HBO NOW sowohl beim durchschnittlichen monatlichen Umsatz als auch beim Spitzenumsatz in einem Monat den 2. Platz belegte, schließlich konnte die App weder bei der Nutzungsdauer noch bei den ANM einen Platz in den Top 10 erreichen. Exklusive Inhalte wie Game of Thrones haben HBO zu diesem Erfolg verholfen, und immer mehr Amerikaner erwerben entsprechende Abonnements über die App. Durch ein optimiertes Timing bei Inhaltserstellung und Programmen könnte es diesen Apps gelingen, zahlende Kunden während des gesamten Jahres noch besser an sich zu binden. Zu beachten ist hier, dass HBO ein kostenpflichtiges Fernsehangebot anbietet, das den Großteil des Umsatzes und der Benutzer einbringt. Darin unterscheidet sich HBO wesentlich von anderen Videostreaming-Apps.

 

Videostreaming-Apps definieren das Fernsehen neu

Videostreaming-Unternehmen bieten nicht nur ein neues Erlebnis beim Konsum von Inhalten, sie entwickeln zusätzlich selbst herausragende Formate, wie die Emmy-Nominierungen 2017 zweifelsfrei zeigen. Exklusive Inhalte sind ein Kernstück ihres Wertangebots, ihrer Differenzierung und ihrer Fähigkeit, Benutzer zu gewinnen und zu halten. Investitionen und die Emmys werden zu weiteren Steigerungen führen. Apple plant Berichten zufolge im kommenden Jahr Investitionen von 1 Milliarde USD in eigene Inhalte. Es wird interessant sein zu sehen, wie viele Emmys tatsächlich an die innovativen Videostreaming-Unternehmen gehen, die fortlaufend neue Standards für den Inhaltskonsum der Amerikaner – und der restlichen Welt – setzen. Inhalte sind nicht mehr auf den Fernseher beschränkt, sie wechseln mehr und mehr auf das Gerät, das wir immer bei uns tragen: das Smartphone.

 

2017 M09 21

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